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Borussia Mönchengladbach hat mit einem 2:1-Sieg gegen Schalke 04 – angetreten in neongelben Trikots, die an eine schlechte Kopie von Borussia Dortmund erinnerten – die Weichen für einen gelungenen Saisonstart gestellt. Dieter Hecking stellte die Mannschaft ein wenig um – rechts in der Viererkette begann Elvedi anstelle von Beyer, im Mittelfeld Zakaria anstelle von Neuhaus und Johnson vervollständigte die Offensivreihe anstelle des verletzt ausgefallenen Raffael. Das System blieb aber unverändert, wie auch das sonstige Personal. So durfte man mit Spannung einer Antwort auf die Frage entgegensehen, ob Borussia in der Saison 2018/19 auch zwei gute Halbzeiten kann.

Gerade einmal 2 Minuten waren gespielt, als Ginter nach einem Eckball zum Kopfball kam und Borussia gegen schlecht verteidigende Schalker mit 1:0 in Führung brachte. Danach hatte Gladbach das Spiel in der ersten halben Stunde eigentlich recht gut im Griff, auch wenn gegen früh pressende Schalker nicht wirklich ein Kombinationsspiel zustande kam. Beide Mannschaften agierten in den ersten 20 Minuten mit hohem Tempo, so dass ein munteres Hin und Her entstand, echte Chancen jedoch nur nach individuellen Fehlern zu sehen waren. Nach 25 Minuten hatte Schalke dann Riesenglück, dass Mendyl nach einer Verwarnung und einem weiteren recht heftigen Foul nur 2 Minuten später auf dem Platz bleiben durfte Tedesco reagierte sofort mit einer Auswechslung und brachte stattdessen Schöpf in die Partie.

Danach begann eine Phase von jeweils 20 Minuten vor und nach der Pause, die man am besten mit „Die Rückkehr der Schwiegersöhne“ überschreiben könnte. Gladbach war plötzlich vollkommen passiv, Schalke deutlich bissiger – ohne dass zu erkennen war, ob der Schalker Druck die Passivität der Borussen verursachte oder ob es umgekehrt eher so war, dass die Gladbacher Passivität es den Schalkern erst möglich machte, sich Chancen zu erspielen. In dieser Phase war es in erster Linie Yann Sommer, der mit einer äußerst starken Leistung über das gesamte Spiel hinweg die Führung verteidigte.

AJ7X5346 2Diese Phase endete dann nach knapp 70 Minuten – mit der Einwechslung von Herrmann kam neuer Schwung ins Spiel der Borussia, der sich relativ schnell in Chancen niederschlug und der mit dem 2:0 durch Herrmann in der 77. Minute auch belohnt wurde. Wer den Jubelsprint von Herrmann nach dem Tor und auch dessen sonstiges Auftreten auf dem Platz beobachtet hat, der konnte sehen, dass da ein Spieler sehr entschlossen wirkt, um seine Chance zu kämpfen – ein neuer Zug an Herrmann, sehr zu begrüßen.

Danach warf Schalke noch einmal alles nach vorn und wieder war es Sommer vorbehalten, den Schalkern mit einer Megaparade gegen Embolo und Uth den Schalker Stürmern endgültig den Nerv zu ziehen. Endgültig? Nicht ganz – in der dritten Minute der Nachspielzeit gelang Embolo mit einem gewaltigen Schuss der Anschlusstreffer. Der war aber nur noch für die Statistik.

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Elvedi, Ginter, Jantschke, Wendt – Strobl – Hofmann, Zakaria (72. Kramer) – Johnson (67. Herrmann), Plea (86. Neuhaus), Hazard

FC Schalke 04: Fährmann – Sané, Naldo, Nastasic – Caliguri, Mendyl (25. Schöpf) – Rudy, Bentaleb – Di Santo (67. Embolo) – Uth, Burgstaller (67. Teuchert)

Tore:

1:0 Ginter (3.), 2:0 Herrmann (77.), 2:1 Embolo (90.+3)