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FSV Mainz 05Durch ein 2:3 gegen den FSV Mainz 05 handelte sich Borussia Mönchengladbach heute die siebte Saisonniederlage ein und bleibt als einziges Team zuhause weiterhin sieglos. Selbst eine zweimalige Führung, jeweils durch Marco Reus, reichte nicht, angesichts einer Abwehrleistung, die in dieser Verfassung das Attribut „bundesligatauglich“ nicht rechtfertigt. Insbesondere Sebastian Schachten wirkte erneut überfordert, während im Tor der starke Christofer Heimeroth eine noch höhere Niederlage verhinderte.


Bei Borussia kehrte Arango nach abgesessener Rotsperre ins Team zurück und ersetzte den lädierten Herrmann. Zudem rückte Daems für den länger verletzten Brouwers ins Abwehrzentrum und Schachten von der Bank wieder auf die linke Abwehrseite. Die auf sechs Positionen veränderten Mainzer mussten nach 25 Minuten zusätzlich den Torwart wechseln: der 39-jährige Martin Pieckenhagen ersetzte Christian Wetklo, der sich ohne Fremdeinwirkung verletzt hatte. In der 38. Minute musste zudem Malik Fahti verletzt ausscheiden, für ihn kam Lewis Holtby ins Spiel.


Ansonsten geizte die erste Halbzeit mit Aufregern. Die Mainzer hatten ihre beiden größten Torchancen kurz nach dem An- und kurz vor dem Pausenpfiff von Babak Rafati. In der 2. Minute entschärfte Christofer Heimeroth Schürrles Schuss; der Mainzer war nach Doppelpass mit Szalai frei vor dem Gladbacher Torwart aufgetaucht. Kurz vor der Halbzeit rettete Heimeroth gegen Marcel Risse, der durch einen katastrophalen Schnitzer Sebastian Schachtens in Ballbesitz gelangt war.


Bei den Borussen tauchte de Camargo zweimal nach langen Pässen durch Arango und Bradley frei vor den Mainzer Keepern auf, kam aber jeweils einen Tick zu spät, um den Ball zu kontrollieren. Gegen Raul Bobadilla musste Wetklo einmal Kopf und Kragen riskieren und konnte sich dann bei Caligiuri bedanken, der Gladbachs Stürmer im letzten Moment den Ball wegspitzelte. Bobadilla hatte zuvor, mit dem Rücken zum Tor stehend, eine Freistoßflanke Bradleys technisch sehr ansehnlich heruntergeholt. Ansonsten blieb bei den Borussen, bei denen sich insbesondere Bradley einige haarsträubende Fehlpässe leistete, vieles Stückwerk. Allerdings wäre in der 40. Minute ein Foulelfmeter für die Borussia vertretbar gewesen, als Pieckenhagen de Camargo am Bein traf. Die Berührung war ohne Zeitlupenbilder allerdings schwer zu erkennen.


Die zweite Halbzeit war sieben Minuten alt, da erzielte Marco Reus mit einer beherzten Direktabnahme nicht nur die Gladbacher Führung, sondern überdies einen historischen Treffer: Es war das 2500. Bundesligator für Borussia Mönchengladbach. Einige Gelegenheiten die Führung auszubauen, ließen die Borussen in der Folge ungenutzt. Erst konnte Pieckenhagen Arangos abgefälschten Distanzschuss parieren. Dann kam Marco Reus nicht mehr rechtzeitig an den Ball und verfehlte mit einer Direktabnahme nach einem Eckball das Tor.


Stattdessen konnten die Mainzer in der 64. Minute ihre lange torlose Durststrecke beenden. Eingeleitet hatte den Treffer der Ex-Borusse Eugen Polanski, dessen Zuspiel Szalai klug auf den frisch gebackenen Nationalspieler Schürrle weiterleitete, der Christofer Heimeroth keine Chance ließ. Der Treffer fiel zu diesem Zeitpunkt überraschend, denn ansonsten waren die Gäste nach der Pause vor allem durch ständige Proteste auf und neben dem Spielfeld aufgefallen.


Von diesem Rückschlag ließen sich die Borussen zunächst nicht irritieren und kamen fünf Minuten später zur erneuten Führung. Wieder war Marco Reus erfolgreich, der einen wunderschönen Konter in der eigenen Halbzeit eingeleitet und nach zwei Doppelpässen mit Bradley und Bobadilla gekonnt vollendet hatte. Dass es am Ende dennoch nicht zum Sieg reichte, dafür zeichnete der der Mainzer Allagui verantwortlich, unterstützt von schweren Stellungsfehlern in der Gladbacher Abwehr.


In der 76. Minute hatte Schachten zwar Augen für den Ball, der lange in der Luft blieb, nicht aber für Allagui in seinem Rücken. Der erst eine Minute vorher für den verletzten Risse eingewechselte Stürmer erzielte nicht nur den Ausgleich, sondern drei Minuten vor Schluss gar den Siegtreffer, den Heimeroth zuvor mit einer starken Reaktion gegen Holtby verhindert hatte. Machtlos war er aber, als Allagui nach langem Pass von Fuchs frei vor ihm auftauchte und weder Anderson noch Schachten nahe genug beim Mainzer waren, um noch eingreifen zu können. Mit einem souveränen Heber bescherte Allagui den Gästen den ersten Sieg nach zuletzt vier Niederlagen in Folge.


Borussia verbleibt durch die Heimniederlage auf dem vorletzten Tabellenplatz und könnte bei einem Kölner Erfolg in Stuttgart gar wieder die rote Laterne übernehmen. Die Siege von Schalke und Kaiserslautern verschärfen die ohnehin bedenkliche Situation zusätzlich.


Borussia: Heimeroth - Levels, Anderson, Daems, Schachten - Marx, Bradley (89. Matmour) - Reus, Arango (72. Idrissou) - de Camargo, Bobadilla.

Mainz 05: Wetklo (25. Pieckenhagen) - Zabavnik, Bungert, Noveski, Fahti (37. Holtby) - Caligiuri, Polanski – Risse (75. Allagui), Schürrle, Fuchs - Szalai.

Tore:
1:0 Reus (53.), 1:1 Schürrle (64.), 2:1 Reus (69.), 2:2 Allagui (76.), 2:3 Allagui (87.).

Gelbe Karten: Bradley – Zabavnik.
Schiedsrichter: Babak Rafati.

Zuschauer: 45.000.