Warnung
  • JUser: :_load: Fehler beim Laden des Benutzers mit der ID: 76
Nach dem desolaten Abschneiden in der Liga setzt sich die Talfahrt der Borussia nun auch im Pokal fort. In Hoffenheim musste mit einem 0:2 die 6. Niederlage in Folge hingenommen werden, nach der man sich jetzt mit voller Kraft auf den Abstieg konzentrieren kann.  

Wie so oft in den letzten Wochen begann Borussia ordentlich und hielt in der ersten halben Stunde mit, konnte jedoch leichte Feldvorteile der Gastgeber nicht verhindern. Nicht unverdient kam es daher nach 35 Minuten zur Führung der Sinsheimer. Sigurdsson überraschte Christofer Heimeroth mit einem Freistoß in die Torwartecke, aus der sich der Keeper voreilig entfernt hatte.  

Anders als so oft in den letzten Wochen brach Borussia nach diesem Gegentor nicht ein, sondern war sichtlich bemüht, weiter mitzuhalten. Dies gelang zwar, führte aber über 90 Minuten zu keiner einzigen nennenswerten Torchance. Als Ba in Halbzeit 2 nach einer Ecke das 0:2 erzielte, war auch die letzte Hoffnung auf eine Pokalsensation dahin. Die Hoffenheimer ließen es gnädig angehen und spielten die Partie ruhig zuende.  

Keine Frage: Die Mannschaft gab sich zu keiner Phase auf und spielte nicht gegen den Trainer. Vielleicht wäre dies aber das kleinere Übel, da so immerhin noch Hoffnung bestünde, dass sie es eigentlich besser könnte. Stattdessen macht die Hilflosigkeit, mit der Borussia der Überlegenheit aus Hoffenheim gegenüberstand, nur wenig Hoffnung auf eine erfolgreichere Rückrunde. Dort wird man solche Partien zumindest ab und an einmal gewinnen müssen, um die Aufholjagd doch noch erfolgreich zu gestalten. Aktuell fällt es schwer sich vorzustellen, wie dies mit der vorhandenen Qualität gelingen sollte. Bis die geplanten Neuzugänge integriert und die beiden verletzten Stammspieler wieder vollständig fit sein werden, könnte es für den Klassenerhalt bereits zu spät sein. 

Positiv zu erwähnen ist die gelungene Systemumstellung, die Michael Frontzeck – besser spät als nie – gegen den HSV erstmals umgesetzt hatte. Mit Roman Neustädter befindet sich endlich ein echter 6er auf dem Platz, der einer insgesamt immer noch schwachen Defensive zumindest ein klein wenig mehr Halt gibt. Um in der Rückrunde aber noch die Resthoffnung auf den Klassenerhalt am Leben zu halten, wird man auf dieser wichtigen Position dringend noch höhere Qualität hinzukaufen müssen. 

Der Verlierer des Spiels war ausgerechnet der Pokalheld aus Runde 2. Christofer Heimeroth sah insbesondere beim ersten Gegentor nicht gut aus und verschuldete somit im dritten Spiel in Folge ein Gegentor. Die Optimisten, die darauf hofften, er sei während seiner 1 ½ jährigen Auszeit zu einem Top-Torhüter gereift, müssen sich dieser Tage leider eines Schlechteren belehren lassen.  

Der absolute Tiefpunkt scheint zwar mit dem 0:3 in Freiburg erreicht worden zu sein. Dennoch ist es ernüchternd, wie einfach es mittlerweile ist, die Borussen-Elf zu schlagen. Michael Frontzeck steht eine Mammutaufgabe bevor, die Mannschaft unter diesen Gegebenheiten ausreichend gut „neu aufzustellen“, um in der Rückrunde eine solch deutliche Verbesserung bewerkstelligen zu können. Nach seinen Handlungen in den letzten Wochen fällt es schwer, in ihn diesbezüglich das gleiche Vertrauen zu setzen wie es die sportliche Kompetenz im Verein offensichtlich tut – aus welch unerfindlichen Gründen auch immer. Nichtsdestotrotz ist ihm und dem Verein für diese unmöglich erscheinende Herausforderung alles Glück dieser Welt zu wünschen.

Borussia Mönchengladbach: Heimeroth – Levels, Callsen-Bracker, Daems, Wissing – Marx (46. Herrmann), Neustädter – Arango (67. Matmour), Bradley, Reus (89. Bäcker) – de Camargo

TSG Hoffenheim: Haas – Beck, Vorsah, Compper, Ibertsberger – Vukcevic, Rudy, Gustavo (91. Jaissle), Salihovic, Sigurdsson (89. Thomalla) – Ba (80. Mlapa)

Tore: 1:0 Sigurdsson (35.), 2:0 Ba (63.)
Gelbe Karte: Sigurdsson, Rudy, Vorsah
Schiedsrichter: Dr. Brych
Zuschauer: 23.500