Die Pokalsaison ist für Borussia Mönchengladbach vorbei. Dennoch bleiben von der 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund ungeachtet des fast schon üblichen Ergebnisses beim BVB jede Menge positive Eindrücke, kurzzeitig, nach der Führung, kam sogar richtig Euphorie auf: Die Mannschaft war trotz der zahlreichen Ausfälle - Warum hat eigentlich der ARD-Kommentator über 90 Minuten bei jeder Gelegenheit betont, wie sehr beim BVB Reus und Hummels fehlen? – zu jeder Zeit auf Augenhöhe, ja sogar über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft. Gerade in der zweiten Halbzeit, bis zum Ausgleich, schien man die Dortmunder mehr und mehr in den Griff zu bekommen. Gekippt ist das Spiel am Ende aufgrund der individuellen Klasse von Julian Brandt, der sich praktisch beide Tore mittelbar selbst vorbereitete. Dass die Mannschaft danach nicht mehr zurückkam, sollte man ihr ebenso nachsehen, wie man die Klasse eines Spielers wie Brandt anerkennen sollte. Nach den beiden Gegentoren konnte man deutlich erkennen, wie platt eigentlich das Team nach den intensiven letzten Wochen ist.

Weiter mit den positiven Seiten:

In der Spielanlage war wieder einmal eine Weiterentwicklung erkennbar – dieses Mal in Richtung Ballbesitz. Gerade in der ersten Halbzeit waren die Rhythmuswechsel zwischen Phasen mit sehr schnellem Spiel in die Spitze und Ballbesitzphasen, in denen man Ball und Gegner in langen Stafetten laufen ließ und so das Spiel kontrollierte, sehr gut zu erkennen.

Lars Stindl und Jonas Hofmann haben sich mit beeindruckenden Auftritten zurückgemeldet. Unerwartet – sicher auch durch das verletzungsbedingte Ausscheiden von Bensebaini und möglicherweise auch Benes – gingen beide Spieler nahezu über die volle Distanz, ohne dass man einen nennenswerten Leistungsabfall über die Dauer des Spiels registrieren konnte. Jordan Beyer ist eine echte Alternative in der Innenverteidigung. Die Formkurve von Florian Neuhaus zeigt deutlich nach oben. Denis Zakaria war der beste Mann auf dem Platz. Das sind alles Aspekte, auf denen man auch für die Zukunft aufbauen kann.

Ob neue Sorgen dazukommen – z.B. in Form von Verletzungen bei Bensebaini und vielleicht auch von Lazlo Benes – wird man vermutlich morgen erfahren.

Auch wenn das so sein sollte – Borussia Mönchengladbach kann aus der Niederlage in Dortmund erhobenen Hauptes herausgehen und sollte für das Spiel am Samstag in Leverkusen die positiven Momente des Pokalspiels mitnehmen. Das Schlusswort gebührt deshalb Lucien Favre, dessen Fazit vorhersehbarerweise lautete: „Es war sehr schwer!“.