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Das war also das lang erwartete 128. Derby zwischen den beiden rheinischen Rivalen. Wie leider so oft fand das Spiel nicht nur auf dem Platz statt, auch vor dem Stadion gab es ein Spielfeld, allerdings eins ganz besonderer Art. Wie fast immer in den zurückliegenden zehn Jahren haben sich die unverbesserlichen unter den beiden Fangruppen heftige Auseinandersetzungen geliefert. Abseits vom typischen Katz-und Mausspiel mit dem Gegner und der Polizei wurde dieses Mal aber ganz gezielt die Konfrontation gesucht.

Dass dabei im Verhältnis nur wenige Personen verletzt wurden, mag einerseits am schnellen und beherzten Eingreifen der Polizei gelegen haben, kann aber auch auf glückliche Umstände zurückgeführt werden. Neben dem leider schon fast zur Tagesordnung gehörenden Werfen von Steinen wurden auch die Absperrstangen aus der Straße gerissen und damit auf am Boden liegende Gegner eingeschlagen. Diese Umstände werfen doch einige Fragen auf, die das Sicherheitskonzept des FC und der Stadt Köln betreffen.

Wie kann es z. B. sein, dass diese Absperrstangen im Vorfeld nicht entfernt wurden? Es war doch absehbar, dass es auf der Jahnwiese und den angrenzenden Straßen unruhig wird. Ein einfacher Ortstermin hätte den Verantwortlichen genügt, um diesen Missstand zu erkennen und zu beheben. Auch das Konzept, die Gästefans in Bussen zum Stadion zu bringen, die eindeutig als Busse aus Mönchengladbach zu erkennen waren, ist mindestens fragwürdig. Dass es in Köln nicht genug Busfahrer gibt, ist so fast nicht zu glauben… Dass dann viele Fans an der Kölner Fankurve vorbei zum Gästeblock geführt werden, fällt bei so viel Inkompetenz nicht mehr ins Gewicht.

Die nächste Frage die sich stellt, ist die nach dem Ordnungsdienst des FC. Wie bitte kann es sein, dass ein mehrere Meter langer Sichtschutz ins Stadion gebracht werden kann? Dass der Diebstahl dieser Stoffplane nicht unbedingt ein Meisterwerk der Kölner Fans war, steht hier nicht zur Debatte. Nachts an einem unbewohnten Haus den Sichtschutz von einem Zaun zu klauen ist allerhöchstens kindisch. Respekt vor der Reaktion der Gästefans, die diese Aktion als lächerlich empfanden und entsprechend behandelten. Aber der Ordnungsdienst im Stadion muss mehr als zwei Augen zugedrückt haben. Oder sollten diese Leute etwa mit den FC-Ultras unter einer Decke stecken?

Auch der Fanbeauftragte der Kölner muss sich fragen lassen, inwieweit er noch Einfluss in der Fanszene hat oder ob er nur einen Posten ausfüllt, weil die DFL das wünscht. Ein verantwortungsvoller Fanbeauftragter hätte schon längst eingegriffen und versucht einen Dialog mit seinen Fans zu starten. Denn dafür sind ein Fanprojekt und ein Fanbeauftragter eigentlich da, nicht um noch Öl ins Feuer zu gießen und die Augen vor der Realität zu verschließen.

Eine weitere kritische Nachfrage muss sich die DFL gefallen lassen. Immer wieder werden Fans anderer Vereine, aber vor allem auch von Borussia, von vermummtem Schlägern überfallen. Sicher, man weiß nicht ob es Fans des FC sind, aber wie kann es denn sein, das die geklauten Fanutensilien in schöner Regelmäßigkeit bei Heimspielen in Müngersdorf am Zaun zu finden sind? Ist da nicht der Verband gefordert, endlich einmal seine Macht zu zeigen und dieses unsinnige Spielchen zu bestrafen? So lange die DFL solch ein feiges Gebaren duldet, wird sich am Verhalten dieser Idioten – man verzeihe uns den Ausdruck – nichts ändern. Natürlich, die DFL kann nichts dafür, wenn irgendwelche Leute in irgendwelchen Zügen von irgendwelchen Vermummten angegriffen werden. Aber ist das nicht zu kurz gedacht? Es bleibt nur zu hoffen, dass die Fanszene in Mönchengladbach auch weiter besonnen reagiert und sich nicht auf das Niveau dieser anderen "Fans" begibt. Denn irgendwann kommt es zum 129. Derby – und ein Adrian Maleika ist einer zu viel.