Mit einem 3:0-Heimerfolg über Fortuna Düsseldorf hat Borussia den Negativtrend nach zuletzt zwei schwachen Auftritten aufhalten können. Das Ergebnis und der daraus resultierende Sprung auf Platz 2 sollte aber nicht überbewertet werden. Gerade in Halbzeit 1 tat sich die Fohlenelf sehr schwer gegen gut verteidigende Gäste, die sogar immer wieder offensive Nadelstiche setzen konnten – insbesondere der schnelle Lukebakio stellte Oscar Wendt vor gehörige Probleme.

Nach dem leistungsgerechten 0:0 zur Pause begann die 2. Halbzeit mit einem Paukenschlag. Raffael schoss aus zwei Metern Ayhan an die Hand, was den Schiedsrichter bemüßigte, auf Elfmeter zu entscheiden. Sollte dies der gewollten Regelauslegung des DFB entsprechen, so kann man sich endgültig vom Tatbestand der Absicht verabschieden. Thorgan Hazard nahm das Geschenk dankbar an und sorgte für die so wichtige Führung.

Anschließend wogte das Spiel noch etwas hin und her ehe es in der 67. Minute durch den Treffer zum 2:0 von Jonas Hofmann entschieden wurde. Die Fortuna präsentierte sich offensiv viel zu harmlos und defensiv nach dem Rückstand zu fehleranfällig, um Borussia ernsthaft Paroli zu bieten. Ein abgefälschter Weitschuss von Hazard sorgte zum Schluss noch für den 3:0-Endstand, der dann doch um ein bis zwei Tore zu hoch ausfiel.

Ein letztlich zweitklassiger Gegner wie Fortuna ist kein Maßstab, an dem sich die Leistungsfähigkeit eines Europacup-Aspiranten bemessen sollte. Da bieten die kommenden Auswärtspartien in Bremen, Leipzig und Hoffenheim schon ganz andere Herausforderungen. Trotzdem war der in Halbzeit 2 souveräne Auftritt in vielerlei Hinsicht wichtig. Die drei Punkte verschaffen dem Verein zunächst einmal wieder etwas mehr Ruhe im Umfeld, ohne dass jetzt gleich wieder – analog zum Mainz-Erfolg – überbordende Euphorie oder gar Meisterschaftsträume ausbrechen sollten. Zudem warten in den verbleibenden Heimspielen des Jahres mit Hannover, Nürnberg und Stuttgart drei weitere Mannschaften aus dem Tabellenkeller, die sich als ebenso defensiv kompakt und schwer zu knacken erweisen dürften. Mit den wiedergenesenen Pléa und Raffael sowie der individuellen Klasse von Hazard, Stindl und Hofmann verfügt die Elf von Dieter Hecking über genügend Möglichkeiten, dies auch dort erfolgreich zu bewältigen.