Borussia hat der Ankündigung, den Kader verkleinern zu wollen, Taten folgen lassen. Zwei Tage nach Nico Schulz verlässt auch sein Namensvetter Marvin den Verein. Der 22-jährige wechselt in die Schweiz zum FC Luzern.   Am Samstag hatte Marvin Schulz beim 1:0-Testspielsieg in Wuppertal noch eine Halbzeit auf dem Platz gestanden. Die vergangene Saison hatte der Verteidiger verletzungsbedingt fast komplett verpasst. Für die neue Spielzeit scheint man in ihm keine wirkliche Alternative mehr gesehen zu haben. Marvin Schulz hatte sich vor zwei Jahren unter Lucien Favre zu Saisonbeginn in die erste Elf gekämpft. Im Zuge des chaotischen Saisonauftakts, der in Favres Rücktritt mündete, nahm der Aufschwung des Gladbacher Eigengewächs ein jähes Ende. Wirklich in die Nähe der ersten Elf kam Schulz danach nicht mehr. Ganz anders stellt es sich bei Nico Schulz dar. Der Berliner hatte sich zum Ende der vergangenen Saison erstmals überhaupt länger zeigen können. Seine ganze erste Saison in Mönchengladbach hatte er wegen eines Kreuzbandrisses verpasst, danach hatte der Linksverteidiger das Problem, auf seiner Position einen der konstantesten Borussen und einen Führungsspieler vor der Nase zu haben. An Oscar Wendt kam Nico Schulz nicht vorbei und für eine andere Position fehlte ihm, um es mit Lucien Favre zu sagen, die Polyvalenz. Erst als Wendt zum Ende der Spielzeit verletzt ausfiel, kam die Zeit von Schulz und er machte seine Sache so gut, dass nicht wenige seinen Abgang bedauern. Allerdings spricht wenig dafür, dass sich die Hackordnung in der Defensive in der neuen Saison verändert hätte. Schulz wäre wohl erneut Bankdrücker gewesen, was seinen selbst forcierten Wechsel nach Hoffenheim nachvollziehbar macht - genau wie die Bereitschaft Borussias, ihn gehen zu lassen. Gleichzeitig reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, dass mit Timothée Kolodziejczak noch ein weiterer Verteidiger abgegeben wird. "Kolo" ist nach Nicol Schulz' Abgang vermutlich erste Alternative für die Wendt-Position.