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Der Jubel über das späte Ausgleichstor von Marseille ist kaum verklungen, da steht für Borussia die nächste Aufgabe an. Nach einer Partie gegen Olympique Marseille klingt "SpVgg Greuther Fürth" nach trister Hausmannskost. An der allerdings könnte sich Borussia kräftig den Magen verderben. Gegen auf dem Papier schwächere Gegner hat sich das Team schon in der vergangenen Saison häufig mehr als schwer getan. Das Spiel beim Aufsteiger wird sicher vieles, aber kein Selbstläufer.


Dreimal in Folge haben die Fürther zuletzt nicht verloren. Zwar wartet die Mannschaft von Mike Büskens weiter auf den ersten Heimsieg, beim 1:1 in Frankfurt wäre allerdings der zweite Auswärtssieg mehr als verdient gewesen. Die Fürther ließen erstklassige Chancen liegen, waren aber gegen den Tabellendritten der Bundesliga die klar bessere Mannschaft. Entsprechend selbstbewusst geben sie sich vor dem Spiel gegen Gladbach. Der erste Dreier in der heimischen Trolli-Arena soll am Sonntag eingefahren werden, daran lässt Büskens keinen Zweifel. Ihm steht dabei seine derzeit stärkste Formation zur Verfügung - auch der zuletzt fragliche Gerald Asamoah wird wohl spielen können. Der Ex-Schalker traf in dieser Saison noch kein Mal das gegnerische Tor, Borussias Fans erinnern sich aber mit Schrecken an die letzten beiden Spiele des früheren Nationalspielers gegen Gladbach: in der Saison 2010/11 traf Asamoah im Trikot des FC St. Pauli sowohl im Hin- als auch im Rückrundenspiel, beide Partien konnten seine Hamburger seinerzeit gewinnen. Ein weiterer Ex-Schalker bildet gemeinsam mit Asamoah den Fürther Angriff: der Brasilianer Eduardo Goncalves, kurz Edu, wurde kurz vor Ende der Transferperiode noch verpflichtet. Er erzielte im letzten Heimspiel gegen Werder Bremen seinen ersten Treffer im Trikot der Franken.

In der Fürther Abwehr steht mit Thomas Kleine ein früherer Borusse. Der Innenverteidiger spielt - wie auch in seiner Gladbacher Zeit - grundsolide. Das Kapitänsamt ist er seit der Sommerpause los, diese Rolle spielt jetzt sein Nebenmann in der Verteidigung, Marvin Mavraj. Auffällig ist, dass Mike Büskens weitgehend den Spielern vertraut oder vertrauen muss, die schon in der Zweiten Liga das Gerüst der Mannschaft bildeten. Neben Edu, der den nach Frankfurt abgewanderten Torjäger Oliver Occean ersetzt, spielt mit Zoltan Stieber lediglich ein weiterer Neuzugang eine echte Rolle im Team des Aufsteigers.

Eine solche Eingespieltheit war das, woran es Borussia in dieser Saison anfangs häufig mangelte. Inzwischen gibt es - wie vor dem Marseille-Spiel ausgeführt - eine Stammelf, die völlig anders aussieht, als vor der Spielzeit erwartet, die aber - wie in Marseille bewiesen - die derzeit erfolgversprechendste Komposition aus den Bestandteilen des Spielerkaders darstellt.
Die Startelf von Marseille wird, sofern es die Gesundheit der Spieler erlaubt, vermutlich auch die Startelf von Fürth sein. Fraglich ist (Stand Freitag Abend) noch der Einsatz von Tony Jantschke, der in Frankreich ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Auch Roel Brouwers plagt sich mit Beschwerden, ihn könnte Martin Stranzl 1:1 ersetzen. Sollten Jantschke und Brouwers ausfallen, hätte Lucien Favre ein Problem. In diesem Fall müsste die Defensive komplett umgebaut werden, da der zuletzt stets solide Havardt Nordtveit in der Abwehrkette benötigt würde Für die Rückkehr von Filip Daems nach Bauchmuskelzerrung ist es noch zu früh, weswegen Oscar Wendt - erstmals in seiner Gladbacher Zeit - das dritte Spiel in Folge von Beginn an machen wird. Eine offene Personalie gibt es allenfalls im Sturm. Mike Hanke oder Igor de Camargo, das weiß derzeit vermutlich nur Lucien Favre selbst.

Fürth wird es Borussia nicht leicht machen, zu Offensivaktionen zu kommen. Womöglich wird das deutlich schwieriger, als in Marseille, wo es der gegnerischen Abwehr häufig am nötigen Ernst zu mangeln schien. Von entscheidender Wichtigkeit dürfte es für das Favre-Team abermals sein, hinten sicher zu stehen und sich nicht von der vermeintlich minderen Klasse der gegnerischen Offensive zum Leichtsinn verleiten zu lassen.

Aufstellungen

Fürth: Grün - Nehrig, Mavraj, Kleine, Schmidtgal - Fürstner - Sararer, Prib, Stieber - Asamoah, Edu
Borussia: ter Stegen - Jantschke, Stranzl, Dominguez, Wendt - Marx, Nordtveit - Rupp, Arango - Hanke, Herrmann

Schiedsrichter: Gagelmann

Seitenwahl-Prognose

Christoph Clausen
: Borussia holt das dritte Unentschieden in einer Woche, diesmal torlos.

Michael Heinen
: In Fürth sollte ein Sieg möglich sein. Mit 1:0 fällt dieser zwar knapp, aber verdient aus.
 
Christian Spoo:Dass sich Borussia in Fürth schwer tut, sollte niemanden überraschen. Über den einen Punkt, den das Team durch das 1:1 gewinnt, kann sich aber dennoch niemand so richtig freuen.

Christian Grünewald: Die Suche nach der spielerischen Stabilität ist zwar noch nicht abgeschlossen, doch der Last-Minute-Ausgleich in Marseille gibt Selbstvertrauen: Mit 1:0 verhindert Borussia weiterhin den ersten Bundesliga-Heimsieg der Fürther.