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Die Saison ist gelaufen. Das gilt vor dem 33. Spieltag sowohl für Borussia Mönchengladbach als auch für den Gegner Mainz 05. Mit dem Abstiegskampf hatten beide Teams die komplette Saison über nichts zu tun. Vielmehr galten beide bis kurz vor Saisonende als heiße Kandidaten für den Einzug ins internationale Geschäft – letzten Endes verpassten beide aber dieses Ziel, wenngleich es für Borussia noch eine theoretische Chance auf Platz sechs gibt. Ernsthaft daran glauben wird aber in Gladbach niemand mehr daran, dass diese Chance zu nutzen ist. Zu souverän wirken die Kontrahenten Freiburg und Frankfurt, zu kompliziert ist das Restprogramm, beginnend mit dem Spiel in Mainz.

Und so richtet sich rund um den Borussia-Park schon jetzt das Interesse vornehmlich auf die kommende Spielzeit. Welche Spieler werden die Mannschaft in der kommenden Saison verstärken? Wird es weitere Abgänge geben? Wie ist es um die Perspektive der Millionentransfers aus dem vergangenen Sommer bestellt? Bislang ist nur klar, dass Mike Hanke geht und dass Max Kruse kommt. 

Beim Gegner aus Mainz ist man da schon weiter. Der Abgang des Defensivallrounders Jan Kirchhoff zum FC Bayern steht schon seit Monaten fest, wobei unter den Beobachern auch nahezu Einigkeit besteht, dass der  22-jährige es mehr als schwer haben wird, beim Meister über den Ergänzungsspieler-Status hinauszukommen. Auch der Abschied des österreichischen Nationalspielers Andreas Ivanschitz ist seit einigen Wochen fix. In dieser Woche nun hat der FSV die Trennung von drei weiteren Spielern bekannt gegeben, von denen zwei in dieser Spielzeit noch zum Stammpersonal zählen: Marco Caligiuri und Radoslav Zabavnik müssen Mainz verlassen, bei ihnen kommt das mindestens so unvermittelt, wie es vor einigen Wochen bei Borussia mit Mike Hanke der Fall war. Dazu kommt mit Ivan Klasnic noch einer der namhaftesten Akteure im Kader, der allerdings im Herbst seiner Karriere in Mainz allerdings kaum noch etwas bewegen konnte. Aber auch Adam Szalai, der Mann, an dem Klasnic im Sturm nie vorbei kam,  könnte seine Zelte in Rheinhessen abbrechen – allerdings gegen den erklärten Wunsch des Vereins. 

Es ist also sicher nicht übertrieben, wenn man im Fall Mainz 05 von einem bevorstehenden Umbruch spricht. Als Neuzugang steht bisher lediglich der bisherige Schalker Christoph Moritz fest, weitere werden zwangsläufig folgen. 

Am Samstag werden mit Zabavnik und Caligiuri von den Aussortierten wohl mindestens zwei in der Startformation stehen. Adam Szalai wird seit seiner Verletzung als Sturmspitze von Nikolai Müller vertreten – zuletzt sehr erfolgreich: Müller traf beim Spiel in Hannover doppelt. Müllers eigentlichen Job hinter der Spitze erledigte zuletzt Nikita Rukavytsya, allerdings mehr schlecht als recht. Gegen Gladbach könnte, deswegen wie schon im Hinspiel, der junge Shawn Parker in die Startformation rücken. 

Mit welchem Personal Lucien Favre die letzten beiden Saisonspiele anzugehen gedenkt, ist schwer zu prognostizieren. Wird er angesichts des „Goldene-Ananas-Charakters“ der Partien in Mainz und gegen Bayern experimentieren? Wird er auf Nummer sicher gehen, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, die letzte Mini-Chance auf Europa leichtfertig hergegeben zu haben? Erlebt die Renaissance des aussortierten Mike Hanke eine Fortsetzung und darf Peniel Mlapa trotz seiner Katastrophenvorstellung gegen Schalke noch mal ran? Oder wird Luuk de Jong von seinem Reservistendasein befreit? 

Egal, wer spielt: wir Borussenfans können nur hoffen, dass die Mannschaft in den letzten beiden Spielen die durchaus vorhandenen guten Ansätze aus dem Schalkespiel weiter verfolgt und möglichst engagierten und ansehnlichen Fußball bietet.  Dann dürfte der Gang in die Sommerpause versöhnlich sein, selbst wenn bis dahin nichts Zählbares mehr herausspringen sollte. 

 

Aufstellungen

Mainz: Wetklo – Pospech, Svensson, Noveski, Zabavnik – Zimling – Baumgartlinger, Malli, Caligiuri – Müller, Parker

Borussia: ter Stegen – Jantschke, Stranzl, Dominguez, Daems – Marx, Xhaka – Herrmann, Arango – Hanke, Mlapa

 

Seitenwahl-Prognose

Christoph Clausen: Durch das 1:1 in Mainz behauptet die Borussia einen einstelligen Tabellenplatz.

Christian Grünewald: Plötzlich ist selbst das offizielle Saisonziel in Gefahr. Durch das fußballerisch belanglose 0:1 in Mainz rutscht man in der Tabelle weiter ab.

Thomas Häcki: Das 0:3 in Mainz wirkt lustlos, ist aber auch nicht wirklich wichtig.

Michael Heinen: Wenn die Saison nicht onehin so gut wie beendet wäre, würde man nach dem 0:1 in Mainz wohl von einer Krise sprechen. Leider wird so der bislang positive Eindruck dieser Saison durch 4 abschließende Niederlagen in Folge getrübt werden

Christian Spoo: Borussia hat die Saison abgehakt. Der Kampfgeist, der die Mannschaft noch am vergangenen Freitag ausgezeichnet hat, ist verflogen. Folglich geht das letzte Auswärtsspiel einer merkwürdigen Saison mit 1:2 verloren.