Timothée Kolodziejczak, wird Borussia Mönchengladbach wohl in Richtung Miexiko verlassen. Kurz vor Ablauf der dortigen Transferfrist wechselt der Franzose voraussichtlich zum fünfmaligen mexikanischen Meister Tigres de la Universidad Autónoma de Nuevo León, besser bekannt als UANL Tigres, wo er auf seinen Landsmann André-Pierre Gignac treffen wird. Kolodziejczak, kurz Kolo, war erst zu Jahresbeginn aus Sevilla an den Niederrhein gewechselt, wo er Alvaro Dominguez ersetzen sollte. Bereits von Beginn an wurde der ehemalige Europapokal-Gewinner aber von Verletzungen  zurückgeworfen und konnte sich im Anschluss nicht gegen Christensen, Vestergaard oder Wendt durchsetzen, weshalb er nur zu zwei Pflichtspieleinsätzen kam. Auch im Vorfeld zur aktuellen Spielzeit blieb ihm das Verletzungspech treu, als er die Vorbereitung aufgrund eines Muskelfaserrisses verpasste.

Man darf den baldigen Transfer durchaus zwiespältig sehen. Sicherlich ist es so, dass weder Spieler noch Verein mit der aktuellen Situation zufrieden sein konnten. Auch wenn sich alle Beteiligten jederzeit korrekt verhalten haben, konnte sich der neutrale Beobachter nicht des Eindrucks erwehren, das beide Seiten an einer Auflösung des „Missverständnisses“ gelegen war. Der Verein signalisierte nach Außen durchaus Gesprächsbereitschaft, die Angriffslust des Franzosen auf einen Stammplatz schien sich zudem in Grenzen zu halten. Insofern kommt der Wechsel nicht überraschend und ist schon alleine aus wirtschaftlichen Gründen nachvollziehbar. Auf der anderen Seite hinterlässt der Abgang von Timothée Kolodziejczak allerdings zweifellos eine Lücke in der Gladbacher Defensive. Kolo konnte sowohl als linker Verteidiger als auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden. Ein Profil das am ehesten noch auf Mamadou Doucouré passt. Doch das Nachwuchstalent konnte seit seinem Wechsel im vergangenen Jahr verletzungsbedingt noch nicht zum Einsatz kommen und befindet sich derzeit im Aufbautraining. Nach dem Abgang von Nico Schulz steht somit momentan kein direkter Backup für Oscar Wendt mehr bereit. Auch in der Innenverteidigung kann Kolos Abgang zum Problem werden. Tobias Strobl fällt mit Kreuzbandriss langfristig aus, Tony Jantschke begleiten schon seit längerem und andauernd muskuläre Probleme, Nico Elvedi spielte in der Innenverteidigung bislang fehleranfällig und konnte auf dieser Position nur selten überzeugen. Übrig bleibt Reece Oxford, ein Talent ohne Bundesligaerfahrung. Es bleibt daher zu hoffen, dass die Borussia bis zur Winterpause von weiteren Ausfällen verschont bleibt, ansonsten kann die Personaldecke in der Verteidigung schnell dramatisch dünn werden.