KölnBorussia Mönchengladbach hat einen exzellenten Zeitpunkt gewählt, um die Gegentorflut zu stoppen. Gegen den rheinischen Rivalen aus Köln setzte sich André Schuberts Elf mit 1:0 durch. Den Treffer des Tages erzielte Mo Dahoud. Dank einer starken ersten Stunde war der Sieg insgesamt hoch verdient, auch wenn die Borussia gegen Ende noch mal zittern musste.

Bei Borussia gab es eine personelle Änderung: Elvedi ersetzte den angeschlagenen Hinteregger und besetzte die Rechtsverteidigerposition, Nordtveit rückte von dort ins Abwehrzentrum. Zudem kehrte Patrick Herrmann nach langer Verletzungspause in den Kader zurück, sollte diesmal aber noch nicht zum Einsatz kommen. Die Gladbacher starteten fulminant: Gleich in der ersten Minute gab Wendt nach einer Co-Produktion der generell sehr offensivfreudigen Außenverteidiger den ersten Torschuss ab. Nur eine Minute später konnten Olkowski und Maroh Johnson gerade noch daran hindern, den in der Strafraummitte freistehenden Raffael in Szene zu setzen.

In der 9. Minute dann aber die Gladbacher Führung: Der im ganzen Spiel sehr ballsichere und spielfreudige Raffael zog gleich drei Kölner auf sich und schaffte so Raum für Dahoud, der mit dem Außenrist ins lange Eck vollendete. Die Borussen drängten in der Folge aufs zweite Tor und kreierten dank sehr variablen Angriffsspiels immer wieder gefährliche Situation, allein am Abschluss haperte es. Die größte Chance in der ersten Halbzeit hatte weniger Minuten vor dem Pausenpfiff Nordtveit, dessen Kopfball aus kurzer Distanz Horn mit einer Fußabwehr gerade eben noch klären konnte.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Borussia zunächst dominant. Stindls vermeintliches 2:0 wurde in der 51. Minute zu Recht die Anerkennung verwehrt. Zwei Minuten später hielt Horn gegen Stindl, nachdem Hazard sich stark gegen Heintz durchgesetzt hatte. Wiederum nur eine Minute später strich Xhakas Distanzsschuss knapp am Kölner Tor vorbei. Die Gäste konnten sich glücklich schätzen, nicht längst höher zurückzuliegen – und sich in der 72. Minute bei Schiedsrichter Knut Kircher bedanken, dass es dabei blieb: Nach Heintz‘ Halten gegen Stindl im Strafraum wäre ein Elfmeter zumindest vertretbar gewesen. Fünf Minuten nach dieser heftig diskutierten Szene verpasste der eingewechselte Hofmann nach einer Hereingabe von Stindl nur knapp.

Ansonsten aber gerieten die Borussen in der letzten halben Stunde unter Druck. Dazu trug auch eine taktische Umstellung der Kölner bei: Die Gäste stellten in der Abwehr auf eine Dreierkette um, aus der sich mit zunehmendem Spielverlauf immer stärker auch Innenverteidiger Heintz ins Angriffsspiel einschaltete. So ergaben sich Chancen: Der gut aufgelegte Sommer hielt nach gut einer Stunde zwei Schüsse des zur zweiten Hälfte eingewechselten Jojic. Zehn Minuten vor Schluss lenke Gladbachs Keeper Lehmanns Versuch über das Tor. Beim darauf folgenden Eckball kam ihm Stindl zu Hilfe, der Modestes Kopfball zwei Meter vor der Torlinie klärte. In der 86. Minute kam Jojic noch einmal zu einer guten Gelegenheit, fand aber wieder in Sommer seinen Meister.

So jubelte am Ende die Borussia. Bei besserer Chancenverwertung hätte man die Schlussphase zwar entspannter gestalten können. Andererseits hätte „entspannt“ zu einem rheinischen Derby auch nicht so recht gepasst. Beste Nachricht des Tages war ohnehin: Fanauschreitungen waren nicht zu vermelden.

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Elvedi (66. Hofmann), Christensen, Nordtveit, Wendt – Xhaka, Dahoud (90. Brouwers) – Hazard, Johnson – Raffael (88. Hrgota), Stindl.
1. FC Köln: Horn – Olkowski, Maroh, Heintz, Mladenovic (63. Hartel) – Hector, Lehmann – Osako (46. Jojic), Gerhardt, Bittencourt (76. Hosiner) – Modeste.

Tor: 1:0 Dahoud (9.).
Gelbe Karten: Stindl, Raffael – Maroh, Olkowski, Hosiner.
Schiedsrichter: Knut Kircher.
Assistenten: Robert Kempter, Markus Sinn.
Vierter Offizieller: Florian Meyer.
Zuschauer: 52.000.