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Mit einem furiosen 4:2 über den FC Augsburg meldet sich Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga-Saison 2015/16 an. Nach 5 überwiegend katastrophalen Spielen trat die Mannschaft unter Interimscoach André Schubert von Beginn an aggressiv und offensiv auf. Nachdem in den letzten beiden Bundesliga-Partien keine einzige Torchance für die Fohlenelf zu verzeichnen war, hätte es schon nach 2 Minuten klingeln können, als Mo Dahoud nach tollem Doppelpass mit Rückkehrer Patrick Herrmann nur knapp am Torwart scheiterte. Wenige Minuten später war es dann aber soweit und Fabian Johnson netzte nach erneut furiosem Angriff zum 1:0 ein. Dies löste den Knoten endgültig und ebnete kurz darauf den Weg für verrückte 5 Minuten. Xhaka, Stindl und Dahoud stellten das Ergebnis bis zur 21. Minute auf 4:0 und lösten eine lang nicht mehr erlebte Euphorie im Borussia-Park aus.

Anschließend schaltete Borussia zwar einen Gang zurück, blieb aber weiterhin das deutlich bessere Team. Erst nach dem Seitenwechsel wachten die Gäste endlich auf, benötigten aber zweimal die Hilfe des Schiedsrichters, um zu ihren beiden Ehrentreffern zu kommen. In der 52. Minute wurde Ji von Dominguez leicht im Gesicht touchiert. In der 75. Minute lief Koo auf Granit Xhaka auf und fiel dann unverrichteter Dinge hin. Beide Male reichte eine leichte Berührung, damit der junge Schiedsrichter Siebert auf Elfmeter entschied. Ihm ist dabei gar kein so großer Vorwurf zu machen, da es eine offensichtliche Vorgabe des DFB vor dieser Saison gewesen ist, solche Aktionen konsequent zu ahnden. Da darf es nicht verwundern, wenn sich Mannschaften wie Augsburg oder Bremen primär darauf verlegen, solche Szenen heraufzubeschwören und jede Gelegenheit nutzen, um ein "Foul" im oder am Strafraum zu suchen.

Doch dies war nur ein kleiner Wermutstropfen angesichts der tollen Gesamtleistung der Borussia, die auch in Halbzeit 2 noch die bessere Mannschaft war und das Ergebnis mindestens auf 6:2 hätte schrauben müssen. Traoré und Raffael scheiterten kurz vor Spielende jeweils unglücklich am Gebälk. Für die Aufbesserung des Torverhältnisses wäre dies wichtig gewesen. Aber vielleicht hilft es, damit die Erwartungen nach einer guten Partie jetzt nicht gleich wieder überhöht werden. Der heutige Sieg war ein wichtiger Anfang in eine hoffentlich wieder bessere Zukunft nach den so bitteren letzten Wochen. Schon nächsten Samstag wartet aber die nächste schwierige Aufgabe beim VfB Stuttgart, dem zeitgleich mit einem 3:1 in Hannover ebenfalls der ersehnte Befreiungsschlag glückte.

Einzelne Spieler nach so einer kollektiv starken Partie hervorzuheben, wird dem Rest eigentlich nicht gerecht. Trotzdem muss insbesondere ein Spieler gelobt werden, der in den letzten Jahren nicht gerade vom Glück verfolgt war. Der hoch talentierte Mo Dahoud wurde durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen, so dass es umso erfreulicher ist, wie unbekümmert er in Köln sein Startelfdebüt gab und vor allem wie brillant er phasenweise an diesem Abend auftrumpfte. Im Offensivspiel bildete er mit dem gewohnt kampfstarken Granit Xhaka ein tolles Duo auf der Doppel-6. Wie sehr die beiden auch defensiv harmonieren, werden die kommenden Wochen zeigen, wenn u. a. schwierige Aufgaben gegen Manchester City und VfL Wolfsburg anstehen.

Für André Schubert war es selbstverständlich ein Einstand nach Maß, der dem sympathischen Coach ebenso zu gönnen ist wie den unverwüstlichen Fans. Trotz allen Unmutes über die Art seines Abgangs darf aber auch nicht vergessen werden, dass dies immer noch ein großes Stück weit die Mannschaft von Lucien Favre ist. Auch dem Schweizer gebührt ein gehöriger Anteil an diesem Erfolg, der hoffentlich den Weg zurückebnet zu wieder dauerhaft besseren Auftritten seiner Fohlenelf.

Borussia: Sommer - Korb, Christensen, Dominguez, Wendt - Herrmann (56. Hahn), Dahoud, Xhaka (77. Nordtveit), Johnson (59. Traoré) - Stindl, Raffael

Augsburg: Hitz - Verhaegh, Hong, Klavan, Stafylidis (46. Feulner) - Esswein (71. Max), Baier, Kohr (80. Mölders), Koo, Ji - Matavz

Tore: 1:0 (5.) Johnson, 2:0 (17.) Xhaka, 3:0 (19.) Stindl, 4:0 (21.) Dahoud, 4:1, 4:2 (52., 75.) Verhaegh

Gelbe Karten: Xhaka, Stindl - Verhaegh, Hong, Stafylidis, Baier, Ji