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Mit einer taktischen Meisterleistung hat Borussia die schwerstmögliche Aufgabe in der Fußball-Bundesliga gemeistert und den FC Bayern München mit 2:0 im eigenen Stadion besiegt. Erst in der 86. Spielminute hatten die Münchener ihre erste Großchance, zu einem Zeitpunkt als die Partie faktisch bereits entschieden war.

 

Zur Erinnerung: Die letzten 6 Partien konnte der Tabellenführer mit insgesamt 26:2-Toren für sich entscheiden. Entsprechend dominant starteten sie in die Begegnung gegen die ebenfalls zuletzt 5x in Folge ungeschlagenen Gäste. Nach 2 Minuten kam Lewandowski erstmals zu einer kleinen Gelegenheit, die aber im Ansatz stecken blieb. Anschließend gab es viel brotlose Kunst und wenig Zwingendes. Spätestens als Arjen Robben nach 24 Minuten verletzt vom Platz musste, hatte Borussias Defensive kaum noch Probleme, die harmlosen Angriffe der Bayern zu bekämpfen. In der Spielzentrale war kein Durchkommen. Auf Außen ließ Gladbach dem Gegner die gewohnten Räume, im Wissen um die eigene Stärke in der Mitte.

Borussia stand zunächst extrem tief und fand keine Gelegenheit, mit eigenen Kontern für Entlastung zu sorgen. Nach 30 Minuten gelang dies zum ersten Mal nach einem schnell ausgeführten Einwurf, den Jantschke aufnahm, um Herrmann perfekt zu schicken. Dieser flankte von rechts in die Mitte, wo Raffael abzog, aber etwas zu mittig zielte. Eine leichte Beute für den Welttorhüter sollte man meinen, der aber seine heimliche Schwäche für Borussia wieder einmal nicht verheimlichen konnte und den Ball zum 0:1 durch seine Finger flutschen ließ.

Fortan wurden die Angriffe der Bajuwaren sogar noch einfallsloser. Mit zunehmendem Spielverlauf kam die Fohlenelf immer besser zur Geltung. So waren in Halbzeit 2 sogar klare Vorteile für die Gäste auszumachen, die sich in Minute 77 mit dem 2:0 manifestierten. Hahn, Johnson und Kruse hätten das Ergebnis sogar noch deutlicher ausfallen lassen, so dass die Zahl der Großchancen, die Zweikampfstärke und das taktische Vermögen einen insgesamt verdienten Auswärtssieg ermöglichten.

Lucien Favre unterstrich mit einer perfekten taktischen Ausrichtung, dass er der beste Trainer der Bundesliga ist. Die besonders anfangs extrem defensive Spielweise hätte bei einem frühen Gegentor für erhebliche Kritik gesorgt. Es war aber die Erfolg versprechendste Taktik, um gegen die vermeintlich beste Mannschaft der Welt zu punkten. Auch der Einsatz des schnellen André Hahn in der Sturmmitte entpuppte sich als Glücksgriff.

Am langen Ende gibt es auch für einen Sieg bei den Bayern nur 3 Punkte und es stehen in den kommenden Monaten noch genügend schwierige Spiele an, um nicht vorschnell abzuheben. Trotzdem war der historische Erfolg in München, erst der 3. in der Bundesliga-Geschichte, ein enorm wichtiger Big Point. 8 Punkte Vorsprung auf den Tabellen-5. aus Gelsenkirchen sowie das deutlich bessere Torverhältnis sind 8 Spieltage vor dem Ende eine mehr als hervorragende Ausgangslage. Angesichts der Tatsache, dass die Mannschaft in den CL-Play-Offs mit ziemlicher Sicherheit wieder nicht gesetzt würde und mit dem gewohnten Lospech auf Gegner der Kategorie Atletico Madrid, Liverpool oder Lazio Rom treffen könnte, sollte aber auch der Zweikampf mit den wiedererstarkten Leverkusenern um Platz 3 selbstbewusst angenommen werden. Wer in München gewinnt, muss sich jedenfalls ab sofort vor keinem Gegner mehr verstecken.

Bayern: Neuer - Rafinha, Boateng, Badstuber, Bernat - Alaba, Alonso (61. Rode), Schweinsteiger, Robben (24. Müller), Götze (70. Lahm) - Lewandowski

Borussia: Sommer - Jantschke, Stranzl, Dominguez, Wendt - Herrmann (89. Nordtveit), Kramer, Xhaka, Johnson - Raffael (81. Hazard), Hahn (72. Kruse)

Tore: 0:1, 0:2 (30., 77.) Raffael

Gelbe Karten: Jantschke, Hahn