Dieter Hecking entschied sich gegen Bayern München für eine „konservative“ Aufstellung: mit Ausnahme von Kramer, der für Strobl begann, lief die Stammelf der bisherigen Saison auf. Bayern dagegen musste auf eine ganze Reihe von Stammspieler verzichten, namentlich waren das neben den Langzeitverletzten Robben und Tolisso auch Ribery, Goretzka und Alaba. Dennoch war die Aufstellung der Münchener natürlich eine namhafte - dass die Personaldecke angesichts der Verletzten eng wird, merkte man zunächst nur an der Besetzung der Bank, wo neben Hummels Namen wie Mai, Davies, Jeong und Shabani auftauchten.

Das Spiel begann mit zwei echten Paukensschlägen, leider zulasten von Borussia. Zuerst konnte ein toll herausgespielter Konter nach einem Ballverlust der Gladbacher im Mittelfeld von Sommer mit einer herausragenden Parade noch entschärft werden. Den darauffolgenden Eckball köpfte Martínez jedoch ins Tor. 0:1. Trotz heftiger Proteste der Gladbacher zählte das Tor, auch wenn Sky-Experte Markus Merk ein klares Foul von Martinez gesehen hatte.

In dieser ersten Phase des Spiels wirkten die Bayern in allen Punkten überlegen, wacher, spritziger und deutlich aggressiver als die Heimmannschaft. Folgerichtig fiel in der 11. Minute bereits das 2:0 für die Gäste, als Gnabry vollkommen unbedrängt auf Müller flanken durfte der zwar im ersten Anlauf an Sommer scheiterte, dann den Ball jedoch in typischer Müller-Manier über die Linie stocherte.

Kurz darauf dann die erste schöne Aktion von Borussia Mönchengladbach, als Lang im Strafraum von Stindl bedient wurde, jedoch sowohl knapp vorbeischoss als auch knapp im Abseits stand. In der 21. Minute lag der Ball dann im Tor der Bayern, allerdings erneut aus Abseitsposition. Im direkten Gegenzug musste Sommer wiederum sein gesamtes Können aufbieten, um Lewandowski daran zu hindern, auf 3:0 zu erhöhen. In der 32. Minute lief mit Gnabry das dritte Mal ein Bayern-Spieler allein auf Yann Sommer zu, scheiterte aber erneut an einer starken Reaktion des Gladbacher Torhüters.

In der 37. Minute fiel dann bei einem der wenigen Spielzüge, in denen Bayern die Gladbacher gewähren ließ das Anschlusstor durch Stindl. Danach wogte das Spiel munter hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Dennoch ging es mit dem 1:2-Rückstand in die Pause, trotz der Steigerung nach der missratenen Anfangsphase war das verdient.

Die zweite Halbzeit begann wie die erste, nämlich mit mehreren Angriffen der Bayern und leider auch einem Tor, als Robert Lewandowski ein schönes Zuspiel auch unter Bedrängnis zum 1:3 verwerten konnte. Wenig später scheiterte Wendt mit einem abgefälschten Freistoß. Ca. ab der 55. Minute begannen die Bayern, den Vorsprung zu verwalten. Gladbach fiel nicht allzuviel ein, auch wenn man zu etwas mehr Ballbesitz kam. In der 68. Minute dann mal wieder ein schöner Spielzug, den der mittlerweile eingewechselte Zakaria mit einem Schuß knapp am Tor vorbei abschloss. In der 71. Minute wurde – lang ersehnt – Raffael eingewechselt. Kurz danach vereitelte Zakaria eine Großchance von Lewandowski und klärte zur Ecke. In der 74. Minute war das Spiel dann nach dem 4:1 für Bayern München endgültig entschieden. Wieder konnte Sommer den ersten Versuch der Münchner großartig entschärfen, wieder musste er aber mit ansehen, wie der zweite Ball bei einem Münchner landete und verwertet wurde. Das 5:1 für die Bayern, nach einem eher zweifelhaften Elfmeter in der Nachspielzeit von Lewandowski erzielt, war nur noch für die Statistik.