Am Anfang war das Tor. Und das Tor war gut. Und Drmic hatte es geschossen und alles sah so gut aus… Nun ja, vor 2000 Jahren hätte man einen Spielbericht vielleicht so angefangen und der Leser hätte auch gleich geahnt, dass es im Anschluss apokalyptisch werden könnte.

Dieter Hecking musste in der Allianz-Arena auf den verletzten Herrmann und den gesperrten Stindl verzichten, die durch Hofmann und Drmic ersetzt wurden. Desweiteren kam Hazard zurück in die Starformation, für den zunächst  Cuisance auf der Bank saβ. Die Bayern rotierten wie üblich nach einem Champions-League-Spiel und brachten 7 neue Spieler. In den ersten Minuten schienen die Münchener alle Vermutungen sie könnten dieses Spiel nicht so ganz Ernst nehmen bestätigen zu wollen. Der alte, neue und vermutlich auch nächste und übernächste und (ok, ich hör auf…) deutsche Meister wirkte erstaunlich passiv und überlieβ der Borussia Ball und Spiel. Diese bedankte sich dann artig in der 9. Minute mit einem schönen Angriff, den Drmic nach sehr gutem Pass von Hofmann, genauso cool abschloss, wie man sich das seit fast 3 Jahren von ihm erhofft. Danach zog sich der VFL wie so oft nach einer Führung weiter zurück und begann so, schleichend sein eigenes Grab zu schaufeln. Die Bayern machten auβer einer guten Chance von Müller in der 16. Minute zunächst wenig daraus, nichtzuletzt weil die Borussia in dieser Phase zumindest defensiv noch gut und konzentriert arbeitete. Nach knapp einer halben Stunde begannen sich aber immer mehr unnötige Fehler einzuschleichen. Bälle wurden entweder sofort in Bayernbeine gespielt oder aber von Drmic und auch dem enttäuschenden Raffael wieder hergegeben. Der erste richtig gute Bayernangriff in der 37. Minute brachte dann zwangsläufig den Ausgleich, als Süle  den Ball schön mit dem Aussenrist in den Strafraum passte, Thiago ihn durchlieβ und Müller auf 5-Meter-Höhe scharf auf Wagner hereingab, der nur  noch einschieben musste.

Die Borussia hätte trotzdem mit einem achtbaren Unentschieden in die Pause gehen können wenn nicht Sommer in der 41. Minute ein fataler Faux Pas unterlaufen wäre. Eine komplett ungefährliche Kerze von Müller in den Strafraum, konnte Wagner per Kopf mit keinerlei Druck versehen, aber das reichte um den in dieser Situation ziemlich indisponierten Schweizer zu überwinden.

In der Halbzeit wählten die Gladbacher Offiziellen dann eine überraschende Variante und entschieden sich – um jeglichen Stau zu vermeiden – die Mannschaft vorzeitig zur  in den Mannschaftsbus zu beordern. Die Tatsache, dass der Rekordmeister auch ohne Gegner auf dem Platz nur noch 3 Tore erzielen konnte, zeigte dass man in München wohl schon in Gedanken beim Pokalhalbfinale war.

Die Borussia sparte so wichtige Kräfte für den packenden Kampf um die Plätze 8-12 in den nächsten Wochen und hat mit der höchsten Niederlage gegen die Bajuwaren seit 32 Jahren immerhin Historisches geschafft.

Bayern: Ulreich - Kimmich , Süle , Hummels , Alaba (73. Rafinha) - Rudy - Tolisso , Thiago - T. Müller (46. James) , Juan Bernat – Wagner (70. Lewandowski)

Borussia: Sommer - Elvedi , Ginter , Vestergaard , Wendt     - Kramer , Zakaria (81. Strobl) – Hofmann (65. Grifo) , T. Hazard – Drmic (65. Cuisance) , Raffael

Tore: 0:1 (Drmic, 9.), 1:1 (Wagner, 37.), 2:1 (Wagner, 41.), 3:1 (Thiago, 51.), 4:1 (Alaba, 67.), 5:1 (Lewandowski, 82.)