Nach der Niederlage gegen Florenz konnte Borussia Mönchengladbach auch gegen „Rasenballsport“ Salzburg-Markranstädt nicht punkten und musste eine nicht ganz unverdiente 1:2-Niederlage hinnehmen. Die erhoffte Aufholjagd in Richtung der Europapokalplätze ist damit erst einmal gestoppt.

Das Spiel begann von beiden Teams mit hohem Tempo und hoher Intensität. Allerdings war auch bei beiden Mannschaften eine etwas andere Spielweise als im Hinspiel zu beobachten: Sie standen nicht so hoch, pressten nicht so aggressiv, agierten etwas abwartender aus einer sortierten Deckung heraus. Während das bei Borussia der neue Standard ist, war es beim Gegner möglicherweise eine Reaktion die letzten Niederlagen gepaart mit dem Bestreben, selbst über schnelle Gegenstöße zu punkten.  Das gelang insbesondere über die rechte Seite, was Wendt durchaus Probleme bereitete. Die aus einer solchen Situation resultierende Gelbe Karte war allerdings vollkommen überzogen, es war schon zweifelhaft, ob Wendt überhaupt gefoult hatte.

Beide Mannschaften erspielten sich recht wenige Chancen, eine davon vergab Hazard etwas eigensinnig, als er nach schöner Balleroberung aus spitzem Winkel ans Außennetz schoss, obwohl ein Querpass aussichtsreicher gewesen wäre.  Dem gegenüber stand eine Großchance von Sabitzer in der 16. Minute, die Sommer phantastisch parierte.

Borussia war in der ersten halben Stunde optisch überlegen, jedoch ohne wirklich zwingende Chancen. Deshalb war des Gegners Führung nach 30 Minuten etwas überraschend, allerdings angesichts des ausgeglichenen Chanchenverhältnisses nicht gänzlich unverdient. Danach bot sich ein unverändertes Bild. In der 44. Minute bekam Borussia dann nach Foul von Compper an Stindl einen Elfmeter zugesprochen. Hazard konnte diesen allerdings nicht verwandeln, was sich nahtlos in das Bild einfügt, das Borussia derzeit beim Ausnutzen von Standardsituationen egal welcher Art abgibt.

Nach der Pause stand „Rasenballsport“ etwas höher, griff die Gladbacher früher an. Borussia tat sich deshalb schwer, zu einem eigenen klaren Spielaufbau zu kommen. Das 0:2 durch Timo Werner resultierte dann auch aus einem Ballverlust nach eigenem Einwurf, der mit einem schönen Spielzug konsequent ausgenutzt wurde. Danach verwaltete der Gegner die Führung zunächst recht geschickt und ohne Chancen der Borussia zuzulassen. Eine Ausnahme bildete eine Chance von Stindl, der den Ball auch ins Tor brachte, allerdings vorher mit der Hand am Ball war und deshalb zurecht zurückgepfiffen wurde. Dieter Hecking versuchte zu diesem Zeitpunkt mit einem Doppelwechsel neuen Schwung zu bringen: Herrmann und Hofmann kamen für Wendt und den erneut nicht sichtbaren Andre Hahn. In der 81. Minute fiel dann das Anschlusstor durch einen Kopfball von Vestergaard nach einer der wenigen gut getretenen Ecken. Danach versuchte Borussia noch einmal alles, kam aber nicht mehr zu klaren Chancen. Der Gegner war sich in dieser Phase allerdings auch für keine Schauspieleinlage zu schade – den Vogel schoss wohl Sabitzer ab, der nach einem Kopfballduell mit Vestergaard wie von der Dose getroffen liegen blieb. Den unschönen Abschluss des Spiels bildete eine Szene, die sehr plastisch für die Mentalität des heutigen Gegners steht: Schwalbenkönig Werner wälzte sich nach dem letzten Standard plötzlich auf dem Boden – brutal niedergeworfen von der Urgewalt einer verbalen Unmutsbekundung Tony Jantschkes.   

Borussia: Sommer – Jantschke, Christensen, Vestergaard, Wendt (62. Hofmann) – Kramer, Dahoud – Hahn (62. Herrmann), Johnson (80. Drmic) – Hazard, Stindl    

Rasenballsport“:    Gulacsi – Schmitz, Ilsanker, Compper, Halstenberg – Keita (76. Khedira), Demme – Sabitzer, Forsberg (83. Upamecano) – Burke (66. Kaiser), Werner    

Tore:

0:1 Forsberg, 31. Minute

0:2 Werner, 55. Minute

1:2 Vestergaard, 81. Minute