Neue Besen kehren bekanntlich gut. Der Frankfurter Besen hatte an diesem Nachmittag allerdings weniger Borsten als André Schubert Haare auf dem Kopf. Nach einem eher müden Auftakt besiegt die Borussia den Gast aus Hessen nach zwei Fehlern von Torhüter Hradecky ohne große Mühe mit 3:0. Der Gast aus Hessen präsentierten sich über den gesamten Spielverlauf erschreckend harmlos und wird in dieser Verfassung Schwierigkeiten haben, die Klasse zu halten. Borussia Mönchengladbach zählt dagegen zu den Gewinnern des Spieltages, da nach Schalke auch der VfL Wolfsburg beim Abstiegskandidaten Hoffenheim ohne Punkte blieb. Acht Spieltage vor Schluss bedeutet der vermeintliche Pflichtsieg somit auch einen kleinen Schritt in Richtung internationale Geschäft.

 Während man nicht so genau wusste, wie die Eintracht auflaufen würde, gab es in der Aufstellung der Gastgeber keine Überraschungen. Lediglich Stindl kehrte nach seiner Sperre zurück und hatte nach zehn Minuten die erste Chance des Spiels, scheiterte aber am aufmerksamen Hradecky. Ansonsten erspielten sich die Borussen zunächst ein optisches Übergewicht, ohne dabei ernsthaft gefährlich zu werden. Die Angriffsbemühungen verliefen ideenlos, vom früheren Kombinationsfußball war nicht mehr viel zu sehen. Stattdessen versuchte man sich mit langen Bällen in die Spitze, die von der Frankfurter Defensive aber leicht entschärft wurden. Ein Frankfurter Fehlpass leitete dann die zweite Chance des Spiels ein, als Raffael und Stindl einen Konter vorbildlich abschlossen, letzterer aber erneut an Hradecky scheiterte. Symptomatisch, dass Hazard den strammen Nachschuss von Nordtveit unfreiwillig entschärfte. Bezeichnend für diese Phase des Spiels war auch, dass eine Standardsituation die nächste Gelegenheit einleitete. Raffael flankte den Freistoß in den Strafraum, Hradeckys Faustabwehr geriet zu kurz und Stindl hämmerte den Ball in den Winkel. Mit der verdienten Führung ging es in die Pause. Die Hessen waren bis zu diesem Zeitpunkt nicht ein einziges Mal gefährlich in der Nähe des Strafraums der Heimmannschaft erschienen.

Wie würde die Eintracht auf die Pausenansprache von Nico Kovac reagieren? Mit einer Slapsticknummer. Dahoud spielte einen völlig harmlosen Pass in die Spitze. Hradecky kam aus seinem Strafraum, doch statt den Ball zu klären, verursachte er einen verunglückten Heber, der vor die Füße von Raffael fiel. Der Brasilianer hatte keine Mühe aus über 30 Meter ins leere Tor zu schlenzen. In der Folge begannen die Borussen das Ergebnis zu verwalten, während die Hessen erschreckend früh zu resignieren schienen. Stindl verpasste in der 70. Minute die Möglichkeit auf 3:0 zu erhöhen. Es dauerte bis zur 78. Minute, bis die Eintracht zu ersten Mal gefährlich wurde. Seferovic wurde grade noch von Brouwers gestört und scheiterte am Außenpfosten. Wie man es effektiv macht, zeigte im eine Minute später Dahoud, der von einem Fehlpass von Reinhartz profitierte und Frankfurts Keeper mit einem Schuss ins kurze Eck zum 3:0 überwandt. Dies war der Schlusspunkt einer am Ende ungleichen Partie. Während die Adler in Richtung Zweitklassigkeit trudeln, schielen die Fohlen auch wegen der gütigen Mithilfe der Konkurrenz aus Gelsenkirchen und Wolfsburg weiter nach Europa.

Borussia: Sommer – Elvedi, Christensen, Nordtveit (59.,Korb), Hinteregger –Dahoud, Xhaka (72., Brouwers) – , Hazard, Stindl, Johnson (86., Herrmann) - Raffael

Frankfurt: Hradecky – Regäsel, Russ, Abraham, Djakpa – Reinhartz – Hasebe (50., Huszti), Medojevic – Aigner (86., Castaignos), Fabian (55., Kittel) - Seferovic

Tore: 1:0 Stindl (36. Min.), 2:0 Raffael (53. Min.), 3:0 Dahoud (79. Min.)

Gelb: Dahoud - Hasebe, Abraham, Huszti