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Trotz der deftigen Niederlage gegen die Bayern im Finale des „Telekom-Cups“ fällt das Zwischenfazit der Saisonvorbereitung bei Verantwortlichen und Beobachtern weitgehend positiv aus. Besonders hervorgehoben wird dabei stets die erhöhte, personelle und taktische Flexibilität in der Offensive. Max Kruse und Raffael kommen mit guten Empfehlungen, den Nachwuchstalenten Hrgota und Younes wird der nächste Schritt zugetraut, während das Duo Arango/Herrmann seine Klasse bereits nachgewiesen hat. Luuk de Jong soll endlich der Torjäger sein, für den im letzten Sommer ein stattlicher Betrag nach Enschede überwiesen wurde.

Von einem anderen Neuzugang der letzten Saison, für den Borussia immerhin kolportierte 3,5 Millionen Euro nach Hoffenheim überweisen musste, ist dagegen kaum die Rede: Peniel Mlapa scheint in den Planungen für die

neue Spielzeit derzeit außen vor zu sein.

Man tut in der Regel gut daran, Testspiel-Aufstellungen ebenso wie den Ergebnissen nicht allzu viel Bedeutung zuzumessen. Doch wenn ein Spieler in der entscheidenden Phase der Vorbereitung schlichtweg gar nicht zum Einsatz kommt, lassen sich Fragen nach dessen sportlicher Zukunft nur schwerlich vermeiden. Ganze 19 Minuten durfte Peniel Mlapa (gegen Ingolstadt) ran, obwohl er für fünf der sechs Testspiele Borussias prinzipiell zur Verfügung gestanden hätte. Bei den ersten ernstzunehmenden Aufgaben gegen Nürnberg und beim Blitzturnier im Borussia-Park saß er jeweils über die gesamte Spielzeit draußen.  

Zwar fällt in Interviews hin und wieder auch sein Name, wenn Trainer und Manager über die vielen Möglichkeiten im Angriff sprechen – schließlich könne er sowohl im Sturmzentrum, als auf den Flügeln spielen. Doch findet Mlapa deutlich seltener Erwähnung als seine oben genannten Offensivkollegen, die folgerichtig entsprechend größere Spielanteile erhalten. Und selbst ein Lukas Rupp, den viele aufgrund der großen Konkurrenz schon gänzlich abgeschrieben hatten, scheint auf der rechten Seite als defensivstarke Alternative eifrig Pluspunkte zu sammeln. So sind es acht Spieler, die nach den äußerlichen Eindrücken aktuell vor Peniel Mlapa stehen – der 18er-Kader scheint für den Deutsch-Kongolesen in weiter Ferne.

Potential (noch) nicht ausgeschöpft

Die Gründe für eine vermeintliche Nichtberücksichtigung sind bisher nur zu vermuten. Nach seiner frühen Verletzung bei der U21-Europameisterschaft kam der Nationalspieler noch leicht angeschlagen nach Gladbach zurück, stieg aber schon wenige Tage später wieder voll ins Mannschaftstraining ein. Von etwaigen körperlichen Problemen ist öffentlich nichts bekannt – so fällt der Blick zwangsläufig auf fußballerische Aspekte. In Ermangelung aussagekräftigeraussagekräftiger Trainingseindrücke kann dabei nur die Betrachtung der sportliche Vita des Spielers Aufschluss geben. Denn trotz seines unbestrittenen Talents und seiner starken athletischen Anlagen wusste Mlapa in seiner immer noch relativ jungen Karriere weder bei Borussia, noch bei seinem früheren Arbeitgeber Hoffenheim über einen längeren Zeitraum zu überzeugen.

Körperlicher Wucht und Schnelligkeit standen auch bei seinen Einsätzen in der letzten Saison immer wieder Fahrigkeit, schlechte Chancenverwertung und gelegentlich auch eine fragwürdige Körpersprache gegenüber. Besonders übel müssen einem Perfektionisten wie Lucien Favre einige taktische Undiszipliniertheiten sowie die nicht optimalen Lauf- und Passwege des 22-Jährigen aufgestoßen sein. Insgesamt konnte Mlapa die Bewährungschancen, die ihm der Trainer in der Saison-Endphase ermöglichte, nicht wirklich als Empfehlung für weitere Startelf-Einsätze nutzen. Stattdessen startete der noch jüngere Branimir Hrgota durch und ist mittlerweile sowohl im Sturmzentrum, als auch als Alternative für die offensiven Außenpositionen offenbar an Mlapa vorbeigezogen.

Ob es sich bei der derzeitigen Konstellation im Angriff nur um eine Momentaufnahme oder einen klaren Fingerzeig für die kommende Saison handelt, werden die kommenden Wochen zeigen. Noch ist kein einziges Pflichtspiel absolviert und kein Kader benannt worden, der echte Härtetest gegen Celtic Glasgow steht erst am kommenden Wochenende an. Noch hat Peniel Mlapa die Möglichkeit zu beweisen, warum der Trainer ihn laut eigener Aussage unbedingt verpflichten wollte. Sollte sich seine sportliche Situation jedoch Mitte August noch ähnlich aussichtslos darstellen, werden Verein und Spieler früher oder später auch über andere Optionen nachdenken müssen.